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Zeichne mich, Mariama

"Manchmal scheint es, als ob der Noma die schönsten Kinder angreift, die Kinder mit den feinsten Gesichtern. " Mit diesem Satz fasst Mariama, Krankenschwester im Sentinelles, das Undenkbare in Worte.

Es ist Oktober 2020, ein kleines Mädchen heisst auch Mariama, wie unsere Krankenschwester. Sie ist fünf Jahre alt. Sie ist klein und extrem dünn. Die mittleschwere Unterernährung unter der si leidet, ist zum Teil für ihr drahtiges Aussehen verantwortlich, aber es ist auch eine Frage des Körperbaus. Mariama ist ein nigerianisches Mädchen wie viele andere, ausser dass si mit einer grossen Nekrose im Gesicht zu den Sentinelles-Schwestern kommt, die in den nächsten Tagen ebenso wie ihr Auge abfallen wird. Das hinterlässt ein klafendes Loch and der Stelle ihrer linken Wange. Auch ihre kleine Nase ist betroffen, von der nur noch die Hälfte übrig ist.

Glücklicherweise, kommen nicht alle Kinder so stark beeinträchtigt in unser Zentrum in Zinder, aber für einige von ihnen ist die Krankheit verheerend Kinder, die an den Folgen von Noma leiden, reagieren nicht alle gleich auf die Krankheit. Häufig finden sie die Kleinkinder nach der Heilung von der akuten Phase ihre Lebensfeunde wieder, da sie sich ihres Gesichts und ihrer Anderartigkeit nicht bewusst sind. Mariama gehört jedoch zu den Kindern, die sowohl physisch als auch psychisch stark von Noma betroffen sind. Es ist schwer, ihr ein Lächeln zu entlocken, und sie ist während ihrer verschiedenen Auffenhalte im Zentrum fast immer und unser Team erlebt herzereissende Momente, in denen sie ihre Hand vor ihr Gesicht hält, um zu versuchen, die Folgen zu verbergen.

Mariama wird zwei Jahre lang von unserem nigerianischen Team betreut, um zu sehen, wie sich di Heilung ihrer Verletzung entwickelt, und um sie auf ihre Verlegung in die Schweiz vorzubereiten. Im August 2022, nachdem alla administrativen un logistischen Hindernisse aus dem Weg geräumt sind, kommt sie am Genffer Flughafen an. Dann geht alles Schlag auf Schlag. Mariama kommt zunächst in das Haus von Terre des Hommes in Valais, in Massongex, wo sie viele Kinder aus der ganzen Welt trifft, vor allem Fadilla, ein anderes nigerianisches Mädchen, das einige Monate vor ihr angekommen ist.

Im Genfer Universitätkrankenhaus wird Mariama von einem Team von Fachärtzen untersucht, die das Verfahren festlegen, das die bei der Neugestaltung ihrer linken Gesichtshälfte anwenden werden.

Die Konsultationen folgen aufeinander wie auch die Operationen zur Wiederherstellung des Gesichts insgesamt vier. Mariama siehtimmer ein wenig schmollend aus, sie hat wahrscheinlich einen starken Charakter, aber muss man das nicht, um all das durchzustehen ? Im Behandlungszimmer des Krankenhauses und in La Maison zeichnet Mariama, so viel sie kann, un das Lächeln ist immer häufiger auf ihrrem Geischt zu sehen... vor allem, wenn sie im Schnee spielt, der während ihres Aufenthalts in Massongex fällt.

Mariama reist im Juni 2023 mit funkelnden Augen und vielen Buntstiften im Koffer in den Niger. Sie wird in einigen Jahren in die Schweiz zurückkehren, um ihre Nase wiederherstellen zu lassen, die erst gemacht werden kann, wenn sie erwachsen ist. Bevor sie zu ihrer Familie zurückkehrt, hat sie sichin unser Zentrum in Zinder begeben, wo unsere Krankenschwester, die andere Mariama, sie wie alle Kinderm die ein neues Gesicht wiederfinden, empfangen hat : mit einem Lächeln auf den Lippen und erfüllt von einer grossen Freude, ein Glied in der Kette zu sein, die es diesen Kindern ermöglicht, zwischen Niger und der Schweiz von einer ausgezeichneten Betreuung zu profitieren.

In Sentinelles Tagebuch, Dezember 2023

Louka

Der 11-jährige Louka kehrt nach einem siebenmonatigen Aufenthalt in der Schweiz nach Burkina Faso zurück. Er wurde für die Operation einer Kieferverengung (fast vollständige Unfähigkeit, den Mund zu öffnen) infolge der Folgen von Noma, einer Krankheit, die er sich im Alter von drei Jahren zugezogen hatte, zu uns verlegt, da dieser Eingriff in seinem Land aufgrund seiner Komplexität leider nicht möglich ist.
Er unterzog sich mutig und erfolgreich zwei Operationen im Universitätskrankenhaus Genf (HUG), bei denen ein Kiefer-und Gesichtschirurg und ein plastischer Chirurg zum Einsatz kamen. Feiwillige Besucher kommen während seiner Krankenhausaufenthalte regelmässig zu ihm, im ihm das Leben im Krankenhaus zu versüssen.
Während seines Aufenthalts lebt Louka im Haus von Terre des Hommes Wallis in Massongex, wo er sehr gut betreut un versorgt wird. Er teilt sein Leben mit vielen anderen Kindern aus vershiedenen Ländern, mit denen err viel Spass hat, zwischen Gesellshaftspielen, Animationen und Fussballspielen, die er besonders liebt. Der Junge nimmt auch am Schulunterricht teil, um sein Wissen zu festigen un in verschiedenen Bereichen Fort schritte zu machen, damit er nach seiner Rückkehr nach Hause problemlos wieder in die Schule gehen kann. Als höfliches und hilfsbereites Kind sieht man ihm an, dass er gerne lernt.
Bei seiner Ankunft war Louka eher schüchteren un zurückhaltend, aber er passte sich gut an unser Land und sein Leben im Kinderheim an und gewann nach und nach an Selbstvertrauen, bis er zu einem fröhlichen, sehr geselligen und kommunikativen Jungen heranwuchs. Es ist eine grosse Freude, ihn jede Woche  zu seinen Sprechstunden im HUG zu begleiten. Parallel dazu muss Louka eine physiotherapeutische Behandlung absolvieren, bei der es fleissig sein muss, denn sein Mund darf auf kleinen Fall zufallen. Er ist sehr kooperativ un zeigt viel Mut, seine Bemühungen tragen Früchte.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat wird Louka, der Ethnie der Bobofing angehört und eine animistische Religion hat, wieder mit seinen Angehörigen vereint sein. Er stammt aus einer polygamen Familie - sein Vater hat zwei Ehefrauen- und wird sich freuen, seine Eltern, seine vier Geschwister und seinen Halbbruder wiederzusehen. Louka wird mit Beginn des neuen Schuljahres wieder zur Schule genhen und gleichzeitig regelmässig an der Physiotherapie teilnehmen, um die Vorteile all seiner Bemühungen nicht zu verlieren. Wir wünschen ihm eine gute Rückkehr zu seinen Angehörigen und alles Gute für sein weteres Leben.

Text @www.sentinelles.org

Marieta

Marieta ist zweifellos eine Überlebende. Vor allem dank ihrer Lebenskraft, aber auch dank einer unglaublichen Solidaritätskette, zu der auch ein Arzt des medizinischen Zentrums in Zorgho gehört. Im Juli 2017 kontaktierte eer uns, um ein fünfjähriges Mädchen, das akut an Noma erkrankt war, an unser Sentinelzentrum in Ouagadougou zu überweisen. Bisher verläuft das Verffahren normal.  Gesundheitshelfer un Ärzte bringen regelmässig  Kinder mit dieser Krankheit zu uns, da unser Zentrum in der Behandlung von Noma-Fällen anerkannt ist. Aber der Rest der Geschichte ist nicht normal und wird empörender un tragischer als alles, was man sich vostellen kann.

Wie lässt sich der Lebensweg der kleinen Marieta erklären ? Es ist schwer, sich eine solche Situation der Vernachlässigung vorzustellen.

Marietas Vater widersetzt sich einer medizinischen Versorgung un ihrer Verlegung zur dringenden Behandlung nach Ouagadougou. Wir kontaktieren das Sozialamt und verschiedene Mediatoren, die mit dem Vater sprechen, aber ohne Ergolg. Eine Delegation unseres Teams reist daraufhin nach Zorgho, um ihn davon zu überzeugen, uns seine Tochter anzuvertrauen. Marieta ist Vollwaise un lebt mit ihremVater zusammen, der noch mehrere andere Frauen und Kinder hat, die im selben Hof wohnen. Im Laufe des Gesprächs verstehen wir, dass der Vater sie nicht nur aus Nachlässigkeit nicht in ein Gesundheitszentrum gebracht hat, sondern si auch sterben lässt.

Die Aufsichtperson der Nachbarschule, die sich Sorgen machte, dass Marireta seit einiger Zeit nicht mehr da war, obwohl sie jeden Tag zum spielen auf den Schulhof kam, entdeckte Marieta verlassen in einer Ecke des Familienhofs. Ihr Vater liess sie ohne Wasser und Nahrung im Sterben liegen. Schlimmer noch, er wird uns erzählen, dass er bereits  Leichentücher un Schaufeln vorbereitet hatte, um sie zu begraben. Schliesslich erklärte er sich bereit, uns Marieta anzuvertrauen. Nemata, ihre 12-järige Halbschwester, begleigt uns in das Zentrum, um sich um sie zu kümmern. Später erfahren wir, dass Marieta  seit ihrer Geburt-HIV-positiv ist, aber nie eine antiretrovirale Behandlung erhalten hat, die in  Burkina Faso kostenlos ist. In den folgenden Wochen erholt sich Marieta dank der Pflege und einer guten Ernährung schnell. Was bleibt, sind dis psychologischen Auswirkungen, die eine solche Situation der Vernachlässigung und Misshandlung hinterlassen hat. Wenn man sieht, wie sie jetzt lacht und im Hof des Sentinelleshof spielt wie so viele andere unbeschwerte Kinder, freut es uns sehr, dass Marieta diese unglaubliche Widerstandsfähigkeit besitzt un das sie im richtigen Moment von Schutzengeln profitiert hat, die es uns ermöglicht haben, sie zu retten.

Im April 2018, konnte Marieta zu ihrer Familie mütterlicherseits zurückkehren, die sie liebevoll augenommen hat. Sie lebt nun mit ihrer älteren Schwester Nemata in der Hütte ihrer Grossmutter und wird von ihren Onkeln gut betreut. Hervé und Marie-Lou, zwei Studenten von ECAL, die für Sentinelles einen Dokumentarfilm überr Noma drehen, begleiteten unser Team bei diesem Wiedersehen von Ort. Ihr Film ist sehr umfassend, stellt die Problematik der Noam dar und zeichnet grössenteils ihen Werdegang nach. Marieta, eine Noma -Überlebende, wurde so zur Heldin eines Dokumentarfilms, der dazu beitragen kann, die Bevölkerung zu sensibilisieren un Situationen zu verhindern, denen andere Kinder in Burkina Faso, Niger oder anderswo zum Opfer fallen könnten.

Marie-Jeanne

Die achtjährige Marie-Jeanne aus Burkina Faso ist im Rahmen eines humanitären Transfers in die Schweiz gekommen.  Das Mädchen leidet an schweren Folgen der Noma, die sie sich im Alter von drei Jahren zugezogen hatte, un benötigt eine komplexe chirurgische Behandlung, die in ihrem Land leider nicht möglich ist. Sie, die diese schreckliche Krankheit überlebt hat, wird als "Wundertäterin" bezeichnet.
In Burkina Faso stammt Marie-Jeanne aus der Ethnie der Mossi und spricht Mooré. Sie lebt in dem traditionellen Dorf Pissié in einer runden Hütte, die aus Lehm gebaut ist und ein Strohdach hat. Als drittes von vier Kindern wird sie von ihren Eltern un ihrer Grossmutter mütterlicherrseits, die mit ihr das Haus teilt, sehr geliebt. Nach einer Zeit der Ablehnung, die mit ihrem von Noma zerstörten Gesicht zusammenhing, ist sie nun gut in ihre Gemeinschaft integriert.
Das Mädchen geht noch nicht  zur Schule, liebt aber die Stickerei, die sie bei ihrer utter gelernt hat, die von unserer Unterstützung profitiert hat, um diese Tätigkeit zu entwickeln.
Marie-Jeanne is bereits vor elf Monaten in die Schweiz gekommen. Nachdem sie ihrre Orientierung verloren hatte, bewies sie jedoch schnell eine grosse Widerstandsfähigkeit und passte sich wunderbar and ihr neues Leben an. Zwischen den Krankenhausaufenthalten wurde sie im Haus von Terre des Hommes in Massongex untergebracht, wo sie am Gemeinschaftsleben teilnahm un die Schule besuchte. Sehr schnell zeigt sie grosses Interesse an den schulischen Aufgaben und macht grosse Fortschritte. Es macht ihr Spass lesen, schreiben, rechnen un zeichnen zu lernen. Marie-Jeanne zeigt viele Fähigkeiten, während sie in der Schule nicht so gut zurechtkommt.
Marie-Jeanne wurde im Genfer Universitätskrankenhaus behandelt und musste sich drei Operationen unterziehen, um ihrenUnterkiefer mithilfe eineer Knochenentnahme aus dem Wadenbein wieder aufzubauen.
Ihr zweiter Krankenhausaufenthalt wurde verlängert, da das Mädchen nicht gut heilen konnte. Glücklicherweise wird sie von unseren engagierten Freiwilligen besucht, die sich um sie kümmern und sie auf andere Gedanken bringen. Sie bastelt, spielt Spiele, geht in den Garten, wenn es möglich ist, und wir lesen ihr Geschichten vor. Wir begleiten sie regelmässig zu den Kontrolluntersuchungen. Die Behandlung werden nicht immer gut vertragen und unsere Anwesenheit hilft ihr, die Angst vor medizinische Eingriffen zu ertragen. Bei diesen Besuchen, bei denen wir mit ihr Aktivitäten unternehmen, nehmen wir alle ihre Lenfortschritte un ihr Potenzial wahr.
Es steht noch ein letzter kleiner Eingriff an, nach dem Marie-Jeanne nach Hause zu ihren Lieben zurückkehren kann. Wir wünschen ihr viel Mut, um diese langwierige Behandlung abzuschliessen, und schon jetzt eine gute Rückkehr zur ihren Lieben.

Text@www.sentinelles.org

Fadila

Fadila ist ein sehr zartes, sechs oder sieben Jahre altes Mädchen, das vor kurzem mit einer akuten Noma, die den gesamten unteren Teil ihres Gesichts zerstört hat, in das Aufnahmezentrum des Sentinelles in Niger gekommen ist. Ein nekrotischer Knochen ist sichtbar un auch ihr Gaumen ist betroffen. Zwei grosse, verängstigte, fragende Augen erhellen trotz allem das vervüstete Gesicht. Nachdem die Behandlung und der Verband abgeschlossen sind, steht Fadila aud und geht gemächlich zu ihrem Schlafsaal zurück.
Ihrer Mutter laufen dicke Tränen über die Wangen ; sie weiss heute, dass das alles nicht passiert wäre, wenn man sich sofort um das Mädschen gekümmert hätte. Aber in den Dörfen gibt es noch so viele Tabus und Glaubenssätze... Man sägte ihr, Fadila sei Opfer von "Matabiya" geworden, einer Art Zauberspruch, der mit Genies verbunden ist. Diese Galuben zufolge stirbt ein Kind sofort, wenn es in die Gesundheitsstation gebracht wird un eine Spritze erhält. Aus diesem Grund hat Fadilas Mutter die tradionnelle Medizin angewandt, anstatt in die Gesundheitsstatioon zu gehen. Man kann sich leicht vorstellen, welche Schuldgefühle auf dem Herzen dieser Frau lasten müssen.
Und das zeigt, wie wichtig die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung ist. Einige Tage später konnte der völlig nekrotische Unterkieferknochen von Moussbahou, dem leitenden Krankenpfleger des Sentinelles, entfernt werden, wodurch die Heilung erleichtert wurde.
Wie viel Leid hat ein so kurzes Leben bereits ertragen und wie viel Mut steckt in diesem kleinen Stück Frau. Fadila und so viele andere Kinder sind dank der treuen jährlichen Unterstützung von Winds of Hope für das Noma Programm des Sentinelles dem sicheren Tod entkommen.

Bassariya

Vor etwa 15 Jahren entdeckte das Sentinelles ein dreijähriges Mädchen, das seinen Mund nicht mehr öffnen konnte. Bessariya hatte eine Kieferverengung als Forge einer Noma, die sie mit 18 Monaten erlitten hatte. Die grösste Sorge Sentinelles bestand darin, ihr Wachstum zu überwachen, da sie aufffgrund der vollständigen Verengung des  Unterkiefers nicht richtig essen konnte, was zu einem erheblichen Entwicklungsrüchstand geführt hatte. Trotz aller Bemühungen und der täglichen Milchzufuhr als Nahrungsergänzung blieb Bassariya kränklich.
In der Schweiz operiert
Bassariya wurde drei Jahre nach Beginn ihrer Betreuung in die Schweiz verlegt. Die Operation wurde verschoben, damit sie an Gewichtt zulegen konnte; ihr Knochenalter entsprach dem eines 3,5 -jährigen Kindes, obwohl sie 6 Jahre alt war. Es folgte eine beschleunigte Ernährungstherapie. Die Komplexistät von Bassariyas Verengung erklärt die Probleme mit Rezidiven, die sie in dern folgenden Jahren erwarten. Nach mehreren Operationen folgten lange Physiotherapien, zunächst in der Schweiz und später in Niger, un die erreichte Mundöffnung aufrechtzuerhalten. Bassariya hat Mühe, sich für seine Übungssitzungen zu motivieren.
Im Familienkrais erleidet sie einen Rückfall
Aufgrund ihrer schachen Gesundheit ist sie anfällig für zahlreiche Erkältungen. Wegen des Hustens, den sie nach einem Keuchhusten entwickelt, beschliessen ihre Eltern, die physiotherapeutischen Übungen einzustellen. Ihre Mundöfffnung sinkt, bis sie den Kiefer wieder schliessen lässt. Sie kann ihren Mund nicht mehr öffnen. Ihr müssen zwei Zähne gezogen werden, damit sie leichter Nahrung aufnehmen kann. Die Vernachlässigung der Eltern spielt bei diesem Rückfall eine Rolle. Bassariyas Eltern müssen sich um ihre 20 Geschwister kümmern; der polygame Vater hat Schwierigkeiten, seine vier Frauen und alle seine Kinder zu versorgen; die Mutter scheint psychisch krank zu sein. Sentinelles möchte Bassariya eine weitere Operation ermöglichen, doch das Team ist sich einig, dass die Betreuung der Eltern zu schwach ist und bis zum Teenageralter gewartet werden muss.
Traum von Nähen
Von Oktober 2012 bis Februar 2013 findet der zweite Transfer in die Schweiz statt. Bassariya braucht viel Mut, denn sie ist deprimiert, weil sie so weit weg von ihrer Familie ist. Der Eingriff verläuft sehr gut, doch nach ihrer Rückkehr stellt sich die Frage nach ihrer Zukunft als junge Frau. Sie hat die Schule vor einigen Jahren abgebrochen, doch bei Gesprächen im Sentinelles Zentrum in Zinder erwähnt sie ihren Wunsch, die Schneiderei zu erlernen, ein Beruf, der ihr eine finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen würde. Ein Ausbildungsprojekt beim Onkel, einem Schneider in Takiéta, wurde erstellt, aber leider haben die Eltern nicht weiter darauf reagiert. Sie entziehen sich den Gesundheitskontrollen ihrer Tochter und sie selbst vernachlässigt ihre Physiotherapie. Die Sozialarbeiter sehen, dass Bassariyas Mundöffnung abnimmt un beschliessen, sie zwischen ihrem Familienheim und dem Betreuungszentrum, die 45 km voneinander enfernt lagen, hin und her. Bassariyas mangelndes Verantwortungsbewusstein und die Vernachlässigung durch ihre Eltern führen zu der Entscheidung, sie im Herbst 2015 unter der Aufsicht des medizinischen und sozialen Teams im Zentrum unterzubringen, un ihr eine dauerhafte Lösung ffür ihre Zukunft zu sichern.
Endlich eine Ausbildung
Aufgrund ihres sehr geduldigen und beschützenden Temperaments gegenüber den im Zentrum lebenden Kleinkindern beschloss Sentinelles, Bassariya als Kindermädchen einzustellen. Sie begleitet die Kinder jeden Monat zusammen mit dem Sentinelles Team zu den organisierten chirurgischen Einsätzen in Niamey. Sie ist begeistert von dieser neuen Verantwortung und ihr Einkommen ermöglichte es ihr, sich in der Nähschule in Zinder anzumelden, um nach 2 bis 3 Jahren ein Diplom zu erhalten. Diese schrittweise gewonnene Unabhängigkeit wird es ihr ermöglischen, einem Ehemann auszuwählen und nicht von ihrer Familie zu einer Zwangsheirat gezwungen zu weden, im ihre Versorgung zu regeln. Sie wartet auf den Beginn des akademischen Jahres, um ihre Ausbildung zu beginnen.

Text und Fotos @www.sentinelles.ch

Fatoutmata

Fatoumata kennt ihr genaues Alter nicht, sie hat keine Geburtsurkunde und ist Vollwaise. Sie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer von Noma. Wir schätzen ihr Alter auf etwa 18 Jahre. Sie lebt versteckt bei ihren Onkeln und erledigt alle anfallenden Arbeiten im Haushalt. Sie hat ein Kind, das etwa 18 Monate alt ist. Fatoumataa kommt aus einem abgelegenen Dorf im Nordosten Malis, einem Gebiet, das sehr gelitten hat und isoliert ist. Glücklicherweise kreuzte ein junger Arzt ihren Weg und schickte sie zusammen mit anderen Patienten und ihren Begleitern zu uns nach Sévaré. Zunächst lehnt sie ab, weil sie niemanden hat, der sie belgeitet. Wir bestehen darauf, weil sie auch allein kommen kann. Wir wussten nichts von der Existenz ihres Kindes, das das Ergebnis einer Vergewaltigung ist. Das Kind wurde ohne Fatoumatas Zustimmung Mitgliedern ihres Clans anvertraut. Als sie in Sévarré ankam, verschwand sie. Sie hatte sich auf die Suche nach ihrem Kind gemacht.
Dank der Beziehhungen des Arztes finden wir sie und fahren zwei Tage später mit der für den chirurgischen Einsatz von Prof. Brigitte Pittet vorgesehen Gruppe nach Ouagadougou. Zwei Stunden nach unserer Ankunft im Sentinelles Zentrum erleben wir vor dem Fernseher live den Anschlag auf das Splendide und das Capuccino, bei dem 30 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt werden.. Glücklicherweise befinden wir uns ausserhalb des Stadtzentrums.
Die ganze Stadt erlebt dies mit schrecklicher Angst. Die Angst ist überall zu spüren. Die Flugzeuge werden blockiert, ein Teil des Teams wird nach Abidjan, der andere nach Lomé umgeleicht.  Vierundzwanzig Stunden später haben es alle nach Ouagadougou geschafft und beschliessen, zu bleiben un den chirurgischen Einsatz durchzuführen.
Die Arbeit beginnt und Fatoumata wird einige Tage später operiert. Die ersten Tage sind schwierig für sie, da sie nicht versteht, was seit der Abreise aus ihrem Dorf alles mit ihr passiert ist. Die Krankenschwestern führen die postoperative Pflege durch un das gesamte Team umgibt die Kranke un beruhigt sie. Ihr Zustand verbessert sich schnell. Fatoumata hat sich während ihres einmonatigen Aufenhalts im Sentinelles-Zentrum sozialisiert. Sie spielt mit den Kindern, unterhält sich mit den Müttern und hilft beim Waschen der Wäsche. Sie wird von den Physiotherapeuten von Physionoma behandelt un lernt gewissenhafft die Übungen, die sie zu Hause fortsetzen soll.
Nach unserer Rückkehr nach Mali trifft sich Fatoumata mit Verwandten in einem Nomadenlager in Mopti. Der Fahrer und sie hatten grosse Schwierigkeiten, sie zu finden. Zwei Tage später fahren wir mit dem Arzt  aus ihrem Dorf zu ihr. Das Kind ist in einemanderen Dorf untergebracht und man erwartet von Fatoumata, dass sie als "kleines Dienstmädchen" in Mopti arbeitet. Skalvereiist leider imer noch das Los vieler Kinder in Afrika. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir suchen und finden eine Lösung um ihr mithilfe des jungen Arztes in ihrem Dorf ein gutes Leben mit ihrem Kind bei sich zu eermöglischen. Ein grosszügiger un sehr mutiger Arzt, da er in seinem von den Dschihadisten besetzten Dorf geblieben ist, während alle Staadtsbeamten geflohen waren.
Nach letzten Informationen ist Fatoumata bei der Schwester ihrer Mutter. Beide werden in ihr Dorf zurückkehren.

Text und Foto@ Elisabeth Simon AVEC MALI

Ein Leben ist zu retten... ein Leben wurde gerettet

Dieser kleine 8-jähriger Junge ist unter den kleinen Noma-Opfern, die jüngst für Wiederherstellungschirurgie in die Schweiz überführt wurden. Er ist beim Aufnahmezentrum in Zinder im Alter von 5 Jahren angekommen. Die linke Hälfte seines Gesichts war zerstört. Die Folgen waren irreversibel und tiefgründig.

Fünf traditionelle Heiler
Im Frühstadium der Krankheit konsultierten die extrem armen Eltern von Sabiou fünf traditionelle Heiler aufeinander, aber die Krankheit breitete sich weiter auf dem Gesicht von Sabiou aus. Sie nennen diese Krankheit "mahalbia", die Geisterkrankheit, die das Kind in einen bösen Dschinn verwandeln soll. Zwei Monate später führten die Eltern Sabiou schließlich zur lokalen Apotheke und danach zum Gesundheitszentrum Ourafan, wo er letztendlich an Sentinelles verwiesen wurde. Sabiou ist ein tapferer kleiner Junge, und sein Appetit und seine Stärke helfen dabei, die Heilung seiner Wunde zu fördern. Nach und nach integriert er sich in das Leben des Zentrums.

Ein ungeliebtes erstes Kind
Seine Kindheit war schwierig. In der mütterlichen Volksgruppe sollen Mütter nach herkömmlichem Gebrauch ihre Erstgeborenen ignorieren. Sie hat nie seinen richtigen Namen erwähnt, sondern ihn einfach mit "Dan Nana" bezeichnet, was "Sohn von Nana" bedeutet. Nana ist die allgemeine Qualifikation für irgendwelche weibliche Person.
Regelmäßig litt Sabiou unter dem Zorn seiner Mutter, die ihn bei der kleinsten Provokation schlagen und beschimpen würde. Sobald die unentbehrliche Notfall-Behandlung, um das Überleben zu garantieren, vollendet war, begann man mit der Mutter zu arbeiten, um zu versuchen, ihre Verhaltensweise langsam zu ändern. Nach und nach wurde sie liebevoller als zuvor, ihre Worte wurden gütiger, und sie begann, ihm seine Mahlzeiten aus der Küche zu holen. Sie fing sogar an, sich bei den Krankenschwestern beim geringsten Anzeichen von einer Gesundheitsschwäche ihres Kindes beraten zu lassen. Das Team ermutigte sie viel, und überwacht sie immer noch, um ihre Motivation aufrechtzuerhalten. Heute kümmert sie sich um Sabiou gut, sowohl im Hinblick auf die persönliche Hygiene wie auf den Standard seiner Kleidung. Sie gehorcht den Empfehlungen des Sentinelles-Teams, und hält dessen Anweisungen über die nötigen Regeln der Hygiene ein.
Der Missbrauch, worunter Sabiou litt, hat seinen Charakter geschmiedet: er weigerte sich hartnäckig gegen jeden Versuch, ihn zu pflegen, und zog sich meist weinend zurück ins Wohnheim. Im Laufe des monatelangen Aufenthalts im Zentrum ist er aber offener und kooperativer geworden.

In der Schweiz musste Sabiou sich mit radikalen chirurgischen Eingriffen abfinden. Er hat sich ohne grosse Schwierigkeiten mit anderen Kindern im Pflegeheim zu Massongex integriert, und das Spielen mit seinen neuen Freunden genossen.
Nach den acht Monaten, die er weit weg von eigener Familie und Heimatand verbracht hat, ist Sabiou nun wieder zurück in Niger - mit einem neuen Lächeln, und für einen Neuanfang startbereit.

Text und Photo © www.sentinelles.org

Ein Traum wird wahr

Laouré, fünfte Tochter einer armen Familie in einem abgelegenen Dorf in Niger, ist im Januar 1991 geboren. Mit 3 Jahren erkrankte sie an Noma, während sie mit ihren Großeltern mütterlicherseits in der Nähe von Zinder wohnte. Die Großmutter versuchte, ihre Enkelin mit traditionellen Heilmitteln auf Basis von Kräuterauskochen zu heilen. Da diese Mittel überhaupt keine Auswirkungen auf die Schwellung (Ödem) hatten, wurde Laouré auf die ländliche Krankenstation gebracht, wo sie während 7 Tage eine leider unwirksame weitere Behandlung erhielt. Der Gesundheitsarbeiter beschloss, sie ans Krankenhaus in Zinder zu verweisen. Sentinelles hat das Kind erst 15 Tage nach ihrer Krankenhausaufnahme entdeckt. Die Krankheit hatte leider genug Zeit gehabt, um irreversible Schäden an ihrem Gesicht zu verursachen, nämlich: völlige Sperrung des Kiefers und einen erheblichen Gewebeverlust an der linken Wange. Im Jahr 1996 wurde Laouré in die Schweiz überführt, um sich dort einer ersten Reihe von Wiederherstellungschirurgie-Eingriffen zu unterziehen, worin die beschädigten Gewebe ihrer Wange ersetzt, und ihr das Wiederöffnen des Mundes ermöglicht werden konnten.

Schwierige Schulzeiten
Zurück zu Hause in Niger mit einem neuen Gesicht begann Laouré die Dorfschule zu besuchen. Ihre Schüchternheit, die sich jeweils aus ihrer Persönlichkeit und den Folgen der Krankheit ergab, hinderte ihre Schulbildung. Die Schwierigkeiten, worauf sie In den folgenden Jahren in der Schule stieß, waren riesig, aber sie gab sich auch sehr grosse Mühe. Laouré wurde dann bei einer Privatschule namens „Niger Amitié“ in Zinder eingeschrieben, um ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Nach und nach wurden ihre Ergebnisse hervorragend. Leider jedoch fielen ihre Noten dramatisch nach dem aufeinanderfolgenden Tod ihrer Großeltern, der sie stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Im Jahr 2008 wurde sie bei einer anderen Schule in Zinder eingeschrieben. Was die medizinische Situation anbelangt, war ihre Mühsal noch nicht vorbei. Trotz der Gesichts-Physiotherapie fing ihr der Kiefer langsam wieder an, aufgrund einer obstruktiven Klappe zu blockieren. Darüber hinaus hat der Onkel, bei dem Laouré wohnte, ihre Nachsorge völlig vernachlässigt. Alle diesen Schwierigkeiten führten dazu, dass sie ihre Prüfungen verhaute. Im Jahre 2009 äußerte sie den Wunsch, im Bereich der Gesundheitsversorgung zu arbeiten. Von diesem Moment an, mobilisierten sich ihre Familie und das soziale Team von Sentinelles, um dies zu ermöglichen. Aber vor dem Start einer wichtigen Phase des Studiums musste sich Laouré mit einer zweiten Reise in die Schweiz für eine weitere Operation dareinfinden, um ihr den erneut blockierten Kiefer wieder freizumachen.

Die Verwirklichung ihres Traums
Diese neueste Operation ermöglichte ihr ein für alle Mal der Kiefer-Blockierung loszuwerden. Laouré kehrte mit einer Reihe von detaillierten Anweisungen und maßgeschneiderten Übungen nach Hause zurück, um die Narbe massieren zu lassen und eine weitere Verengung zu verhindern. Die tagtägliche postoperative Physiotherapie begann, Erfolg zu haben. Nachdem sie die Aufnahmeprüfungen erfolgreich abgeschlossen hatte, betritt Laouré schließlich im Herbst 2011 die Gesundheitsschule wovon sie geträumt hatte. Im Sommer 2014 erhielt sie ihr Diplom. Laouré und ihre Familie sind sichtlich stolz darauf. Laouré ist das erste ehemalige Noma-Opfer in Niger mit einem solchen Berufsdiplom. Letztendlich eine schöne Abrechnung gegen ein trauriges Schicksal, wozu sie wegen der schlechten Lebensbedingungen verurteilt worden ist.

Text und Photo @ www.sentinelles.org 

Ein Weg zur Autonomie

Mein Name ist Athanase Ilboudo. Ich bin 35 Jahre alt. Ich verkaufe Motorrad-Ersatzteile. Ich bin im Alter von 4 Noma-Opfer geworden. Mein verzerrtes Gesicht, die freigelegten Zähne, und die Blockierung des Kiefers sorgte dafür, dass ich viel gelitten habe. Ich wurde zum Gespött des Dorfes. Alle stoßen mich weg, auch meine eigenen Brüder. Ich konnte nie am Essen in einer Gruppe meine Freude haben, ich aß immer alleine. Die Leute vermieden mich. Der Verlust in weniger als zwei Jahren meiner Eltern, einer nach dem anderen, hat mich stark betroffen, da sie für mich die einzige Quelle von Zärtlichkeit darstellten.

Aufgenommen und unterstützt
Im Jahr 2003 bin ich endlich zum Sentinelles-Zentrum gekommen, wo ich auf freundlicher Weise von den Mitarbeitern begrüßt wurde. Hier kann ich jeden Tag drei Mahlzeiten essen, während ich manchmal in der Vergangenheit keine einzige Mahlzeit am Tag einnehmen konnte. Ich wasche mich jeden Tag. Ich bekomme neue Kleider, und ich fühle mich so erleichtert, dass nicht nur ich an dieser schrecklichen Krankheit leide. Im Jahr 2007 hat man mich in die Schweiz transferiert, damit ich mich rekonstruktiver Chirurgie unterziehen konnte, die das Wiederöffnen des Mundes ermöglichen sollte. Nach einem Aufenthalt von drei Monaten hatte ich ein neues Gesicht, und konnte endlich den Mund öffnen. Ich flog zurück in mein Heimatland, und zu meiner großen Überraschung begrüßten mich alle diejenigen herzlich, die mich in der Vergangenheit weggestoßen hatten. Für sie war ich nach dieser Operation zu jemandem Wichtigen geworden. Um mir bei der Vorbereitung für meine Zukunft Hilfe zu leisten, boten mir Sentinelles die Finanzierung einer Ausbildung als Motorradmechaniker an.

Auf dem Weg zur Autonomie
Wegen meiner Lernschwierigkeiten werde ich in der Ausbildung neu orientiert, und zwar in Richtung des Verkaufs von Motorrad-Ersatzteilen. Ich betreibe oft den Ersatzteilladen meines Chefs, wenn er weg ist, so dass ich ein gewisses Know-how auf diesem Bereich erzielt habe. Mit Hilfe von Sentinelles, die mir die Ersatzteile, die ich im Laden meines Chefs verkaufe, zur Verfügung gestellt hat, bin ich Einzelhändler geworden. Er und ich sind wie Partner. Ich habe auch einen Kompressor erhalten, um Motorräder waschen zu können. Ich bin jetzt unabhängig geworden, und kann mich finanziell voll und ganz unterstützen. Wenn heute im Dorf eine Zeremonie organisiert wird, bin ich der Erste, Bescheid zu wissen. Diejenigen, die mich vorher ignorierten, setzen mich nun in den Vordergrund. Ich, der ehemals nicht wagte, Frauen den Hof zu machen, habe jetzt eine Frau, die derzeit im 7. Monat schwanger ist. Ich habe ein kleines Stück Land gekauft, und ein 2-Zimmer-Haus gebaut, in dem wir wohnen. Mein Wunsch wäre, eines Tages mein eigenes Geschäft zu haben.

Text und Photo @ www.sentinelles.org 

Drei Tage später und es wäre zu spat gewesen

Sensibilisierungsbemühungen tragen Früchte, und die Gesundheitshelfer werden bei der Identifizierung der frühesten Anzeichen von Noma immer geschickter.

"Von Niamey kam letzte Woche ein Anruf aus dem Krankenhaus in Dakoro (Region Maradi). Wir organisieren sofort eine Evakuierung: ein Team setzt sich auf den Weg nach Dakoro (4 Stunden in jede Richtung). In der Kinderstation der Klinik finden wir die kleine Aisha, die unter akuter Noma im Stadium des Ödems leidet. Drei Tage später wäre es zu spät gewesen ... Es ist fantastisch - Sensibilisierungsbemühungen tragen jetzt Früchte, und die Gesundheitshelfer werden bei der Identifizierung der frühesten Anzeichen von Noma immer geschickter ". Manon Chatelain - Sentinelles

Foto 1: Aïcha kennenlernen – Beim Ödemstadium ohne Folgeschäden gerettet. Am Ende der Behandlung im Zentrum Sentinelles in Zinder aufgenommen.

Foto 2: Aïcha am Zentrum Sentinelles, Zinder im Niger. Sie wurde rechtzeitig gepflegt, und wird unter keinen dauernden Folgen leiden.

Beim Kriegeskrach in Mali

Adama (23) und Assaita (15) reisten, beide mit dem Gesicht verschleiert, aus einem kleinen Dörfchen im Norden vom Dogon-Land, um als "kleine Dienstmädchen" in Sévaré zu arbeiten. Adama litt schon im Alter von 7 Jahren unter Noma und Assaita hat seit ihrer Geburt eine Lippenspalte. Ein Kleinbusfahrer, Nachbar und Freund ihrer Wirtin, bemerkte die beiden. Zufälligerweise reiste dieser Kleinbus-Fahrer öfters nach ihrer Gemeinde. Er verpflichtete sich, ihre Eltern zu überzeugen, sie im Persis-Zentrum in Ouahigouya im Norden von Burkina Faso, operieren zu lassen. Einfach war das nicht, denn die Familien hatten vor einer Entführung zwecks sexueller Sklaverei oder Organhandel sehr Angst. "Lasst sie doch nicht gehen, sie werden verkauft und geschlachtet", rief ein Dorfbewohner. Das Benehmen versteht sich, denn solche Dinge passieren leider heute noch in Afrika.

Am 11. Januar 2012 kommen sie mit ihren beiden Müttern im Innenhof des Zentrums für medizinische und chirurgische Pädiatrie von Dr. Lassara Zala, ein Zentrum das durch Persis Valais und Winds of Hope unterstützt ist. Mit der Begegnung anderer Familien sind sie schließlich beruhigt. Drei Tage später sind sie von einem OP-Team mit Fachpersonal aus Marseille und Burkina Faso erfolgreich operiert. Dann - wie es auch für die anderen Kindern im Zentrum der Fall ist – wird ihre Genesung von „Ensemble pour Eux“-Krankenschwestern und -Pflegerinnen sichergestellt, die mit Unterstütztung von Winds of Hope aus der Schweiz kommen. Einen Monat später kehren Adama und Assaita in ihr Dorf zurück, um ihr wiederentdecktes Lächeln vorzuzeigen. Elisabeth Simon - Assoziation AVEC.