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Internationale Überzeugungsarbeit

Noma, Symptom von großer Armut, Gesicht des Elends, ist eine verheerende, rasch voranschreitende Nekrose, die sich im Mund entwickelt. Sie beginnt mit einer gutartigen Läsion, und verwüstet aber schließlich das Gesicht auf schrecklicher Weise, sowohl Weichteile wie Knochen schnell zerstörend. Sie entstellt zutiefst ihre Opfer, vor allem junge Kinder im Alter zwischen 2 und 6, und führt in 80 bis 90 % der Fälle zu ihrem Tode. Die Opfer werden nie wieder in der Lage sein, normal zu essen, sprechen oder atmen. Die meiste Zeit werden sie von ihren Gemeinschaften zurückgewiesen, da sie sie für verflucht halten.

Menschenrechte

Noma, Symptom von großer Armut, Gesicht des Elends, ist eine verheerende, rasch voranschreitende Nekrose, die sich im Mund entwickelt. Sie beginnt mit einer gutartigen Läsion, und verwüstet aber schließlich das Gesicht auf schrecklicher Weise, sowohl Weichteile wie Knochen schnell zerstörend. Sie entstellt zutiefst ihre Opfer, vor allem junge Kinder im Alter zwischen 2 und 6, und führt in 80 bis 90 % der Fälle zu ihrem Tode. Die Opfer werden nie wieder in der Lage sein, normal zu essen, sprechen oder atmen. Die meiste Zeit werden sie von ihren Gemeinschaften zurückgewiesen, da sie sie für verflucht halten.

Bei der letzten Plenartagung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen wurde eine Studie über "Schwere Unterernährung und Kinderkrankheiten, unter Betrachtung als Beispiel von Noma-kranken Kindern" adoptiert (UN Doc. A/HRC/AC/8/7). Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der sozio-ökonomischen Bedingungen in denen Kinder geboren werden, aufwachsen und leben auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Sie empfiehlt Folgendes:

• Die Bekämpfung von Armut und Unterernährung sollte verstärkt, und gemäss den Grundsätzen der Menschenrechte umgesetzt werden;

• Die Bemühungen zur Bewältigung von Noma sollten verstärkt werden, in Afrika aber auch weltweit. In diesem Zusammenhang sollte die WHO dringend ein internationales Koordinierungssystem implementieren. Dies sollte Vorbeugung, Früherkennung, Bereitstellung von medizinischer Grundversorgung, rekonstruktive Chirurgie und eine Studie über die Ätiologie von Noma enthalten;

• Die WHO sollte Noma offiziell als vernachlässigte Krankheit bezeichnen, mit dem Ziel unter anderem Regierungsbehörden, private Spender, die medizinische Fachwelt und die breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren.

• Betroffene Staaten sollten nationale Aktionspläne gegen Noma schmieden, und eine verantwortliche Person für die Überwachung der Umsetzung dieser Pläne ernennen.

Der Anhang zur Studie legt besonderen Wert auf die Grundsätze der Menschenrechte und den Leitfaden für die Verbesserung des Schutzes der am stärksten gefährdeten Kinder, um Lücken in der aktuellen Politik für Noma-Bekämpfung zu überbrücken, und den Status dieser vernachlässigten Krankheiten zu ändern. (Anhang A/HRC/19/73).

Die Unterernährung, die offiziell als Verletzung der Menschenrechte bezeichnet wurde, gilt als der wichtigste Risikofaktor für Noma. Daher war es ein großer Schritt vorwärts, als die 47 Mitgliedstaaten des Menschenrechtsrates im März 2012 einstimmig die Bedeutung dieser Studie erkannt haben.

Diese im Jahre 2009 auf Initiative von Winds of Hope begonnenen Arbeit wurde von Herrn Jean Ziegler, Mitglied des Beratenden Ausschusses für Menschenrechte, und Frau Ioana Cismas, unter aktiver Beteiligung von der Stiftung Winds of Hope durchgeführt.

Der Menschenrechtsrat mit seinen 47 Mitgliedstaaten, ist das wichtigste zwischenstaatliche UN-Organ zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte. Er überprüft regelmäßig die Situation der Menschenrechte in jedem der 193 UN-Mitgliedstaaten.

Der Beratende Ausschuss für Menschenrechte, bestehend aus 18 unabhängigen Experten, hat als Hauptaufgabe, Studien durchzuführen, welche Probleme der Bevölkerung in den Gebieten, die die besondere Aufmerksamkeit des Menschenrechtsrates erfordern, hervorheben.

Herr Jean Ziegler ist ein Schweizer Politiker und Soziologe. Vizepräsident des Beratenden Ausschusses für Menschenrechte, er war UN-Sonderberichterstatter zur Frage des weltweiten Rechts auf Nahrung. Er ist Autor zahlreicher Werke, in denen er unter anderem diese Frage analysiert.